Lauftechniken
Um aus der Ausgangsposition, der Spielfeldmitte,
schnell die Feldecken erreichen zu können, ist eine
ausgefeilte Lauftechnik erforderlich. Im Laufe der
Zeit entwickelten sich, vor allem in den
international erfolgreichen Badminton-Nationen,
unterschiedliche Lauftechniken.
So bevorzugten etwa die Engländer noch bis vor
einigen Jahren lange, weiche, raumgreifende Schritte
ohne Sprünge, während die Chinesen Ende der
achtziger Jahre des 20. Jahrhunderts dazu
übergingen, schnelle, kurze Schritte kombiniert mit
einem abschließenden Sprung zum Ball in ihr Spiel zu
integrieren. Diese Techniken wurden von den meisten
asiatischen Spielern erfolgreich kopiert, da für sie
die englischen Schrittfolgen aufgrund ihrer meist
geringeren Körpergröße nicht hinreichend effektiv
waren.
Gute Lauftechnik zeichnet sich dadurch aus, dass der
Spieler möglichst schnell und mit geringem
Energieaufwand den Ball erreicht und anschließend
zur Spielfeldmitte zurückkehrt. Automatisierte
Schrittfolgen sorgen dafür, dass dies kraftsparend,
raumgreifend und effektiv geschieht, diese sind
jedoch nur durch jahrelanges Training zu erreichen.
Zentrale Elemente der Lauftechnik sind:
Stemmschritt
Bei Situationen, in denen der Spieler viel Zeit zur
Verfügung hat (beispielsweise nach hohem Aufschlag
im Einzel) wird häufig der Stemmschritt eingesetzt.
Bei dieser Technik wird das auf der Schlaghand
befindliche Bein zunächst hinter dem Körper
aufgestellt.
Ein Abdruck von diesem hinteren Bein leitet die
Vorwärtsbewegung ein. Die dadurch automatisch
entstehende Rotation des Oberkörpers kann für
effektive und kraftschonende Vorhandschläge genutzt
werden.
Ausfallschritt
Um einen Ball im vorderen oder seitlichen
Spielfeldbereich zu erreichen, stellt der Spieler am
Ende seiner Vorwärtsbewegung das sich auf der
Schlaghandseite befindliche Bein mit einem großen
Ausfallschritt nach vorne, ähnlich wie ein Fechter
beim Stoß. Dadurch bremst er abrupt seine
Vorwärtsbewegung ab und kann nach dem Schlag sofort
wieder in eine Rückwärtsbewegung übergehen.
Umsprung
Mit dieser Technik wird die Rückwärtsbewegung nach
einem Schlag gestoppt. Beim Schlag findet während
des Sprungs eine Drehung der Hüften statt, und das
Bein, das sich auf der entgegengesetzten Körperseite
der Schlaghand befindet, wird nach hinten gestellt,
um die Rückwärtsbewegung abzufedern und den Körper
wieder nach vorne zu beschleunigen.
Chinasprung
Diese Technik wurde in China entwickelt und dient
dazu, einen Ball im Sprung zu erreichen. Im
Gegensatz zum Umsprung wird die Bewegung jedoch mit
dem Bein auf der Schlaghandseite gestoppt, was wegen
der leichten Verdrehung des Oberkörpers beim Schlag
anatomisch gesehen zwar ungünstig, aber in der
Praxis dennoch effektiv ist. Sowohl der Absprung als
auch die Landung finden hier immer mit beiden Beinen
gleichzeitig statt. Ein Chinasprung kann sowohl
parallel zum Netz auf die Vorhand- und Rückhandseite
als auch diagonal nach hinten erfolgen. Der Schlag,
der während des Sprunges ausgeführt wird, ist jedoch
immer ein Vorhandschlag.
Sprung-Smash
Eine weitere chinesische Technik. Der Spieler
springt beidbeinig hoch in die Luft und schlägt den
Ball mit vollem Körpereinsatz ins gegnerische Feld,
ähnlich wie beim Smash im Volleyball. Untersuchungen
haben ergeben, dass hierdurch zwar keine höheren
Geschwindigkeiten erzeugt werden können, jedoch kann
der Spieler einen früheren Treffpunkt und einen
besseren Winkel erreichen.
Quelle: wikipedia.de