Badminton kann als eine der Sportarten angesehen
werden, die höchste Ansprüche an den Spieler stellt.
Um auch auf hohem Niveau siegreich sein zu können,
werden ihm nicht nur körperliche Fähigkeiten
unterschiedlichster Prägung abverlangt, sondern auch
besondere geistige und charakterliche
Voraussetzungen. Das in der Badminton-Szene viel
zitierte, oft vereinfacht oder unvollständig
wiedergegebene Zitat von Martin Knupp, einem Autor
vieler Badminton-Lehrbücher, soll dies
verdeutlichen:
„Ein Badmintonspieler sollte verfügen über die
Ausdauer eines Marathonläufers, die Schnelligkeit
eines Sprinters, die Sprungkraft eines
Hochspringers, die Armkraft eines Speerwerfers, die
Schlagstärke eines Schmiedes, die Gewandtheit einer
Artistin, die Reaktionsfähigkeit eines Fechters, die
Konzentrationsfähigkeit eines Schachspielers, die
Menschenkenntnis eines Staubsaugervertreters, die
psychische Härte eines Arktisforschers, die
Nervenstärke eines Sprengmeisters, die
Rücksichtslosigkeit eines Kolonialherren, die
Besessenheit eines Bergsteigers sowie über die
Intuition und Phantasie eines Künstlers. Weil diese
Eigenschaften so selten in einer Person versammelt
sind, gibt es so wenig gute Badmintonspieler.“
– Martin Knupp: Yonex-Badminton-Jahrbuch 1986
Diese metaphorisch formulierten Ansprüche werden,
zumindest was die körperliche Fitness betrifft,
durch einen wissenschaftlich nicht bestätigten
Vergleich dänischer Sportjournalisten untermauert.
Verglichen wurde das Badminton-WM-Finale von 1985 in
Calgary zwischen Han Jian (China) und Morten Frost
(Dänemark) mit dem Tennis-Endspiel von Wimbledon im
gleichen Jahr zwischen Boris Becker und Kevin
Curren. Die Analyse beider Spiele liefert
interessante Hinweise auf die Belastung bei beiden
Sportarten.
Bemerkenswert ist hierbei die Tatsache, dass die
Badmintonspieler in weniger als der halben
Spieldauer etwa doppelt so viel liefen und etwa
doppelt so viele Ballberührungen hatten. Dies ist
allerdings vor dem Hintergrund der Tatsache zu
sehen, dass Rasentennisspiele wie das hier zum
Vergleich herangezogene Wimbledon-Finale in dieser
Beziehung für die Sportart Tennis eher untypisch
sind. Besonders bei aufschlagstarken
Serve&Volley-Spielern wie Becker und Curren sind
auf diesem Belag die Ballwechsel und damit die
Laufwege extrem kurz, und die körperliche Belastung
ist entsprechend niedrig.
Quelle: wikipedia.de