Neben den Grundschlägen aus dem Spiel heraus gibt es
zahlreiche Aufschlagvarianten. Grundlegend
unterscheidet man jedoch Vorhandaufschläge und
Rückhandaufschläge. Bei den Vorhandaufschlägen wird
der Schläger seitlich am Körper des Spielers vorbei
beschleunigt und der Ball in die Bahn des Schlägers
geworfen. Diese Variante eignet sich besonders für
den hohen Aufschlag.
Im Doppel und in höheren Spielklassen auch im Einzel
wird zumeist auf den Rückhandaufschlag
zurückgegriffen. Bei diesem wird der Schläger mit
dem Griff nach oben vor dem Körper platziert, der
Ball davor in Position gebracht und dann unter
Einsatz des Daumens und mit einer Drehung des
Handgelenkes gespielt. Der Aufschlag beim Badminton
bietet zwar kaum die Möglichkeit, direkt zu punkten
wie z. B. beim Tennis, Volleyball oder Faustball.
Dennoch versucht der Spieler, sich schon beim
Aufschlag einen Vorteil zu verschaffen und die
Oberhand für den kommenden Ballwechsel zu gewinnen.
Ein regelgerechter Aufschlag muss beim Badminton in
den diagonal gegenüberliegenden Teil des Spielfelds
erfolgen. Des Weiteren muss der aufschlagende
Spieler mit beiden Füßen im Aufschlagfeld stehen,
ohne dabei die Linien zu berühren, und den Ball
unterhalb seiner Taillenhöhe treffen. Berührt der
Ball beim Aufschlag das Netz, so ist das im
Gegensatz zu vielen anderen Ballsportarten kein
Fehler.
Kurzer Aufschlag
Der kurze Aufschlag (1) ist die
Standard-Spieleröffnung beim Doppel und hat sich
vorwiegend in höheren Spielklassen auch im Einzel
durchgesetzt. Die Flugkurve des Balles sollte ihren
höchsten Punkt vor dem Überqueren des Netzes haben
und möglichst flach sein, so dass es dem Gegner
nicht oder nur schwer möglich ist, mit einem
direkten Angriff zu reagieren. Ein getäuschter (z.
B. geschnittener) kurzer Aufschlag Richtung
Außenlinie kann gerade im Doppel als erfolgreiche
Variante eingesetzt werden, wenn der Gegner
versucht, die Angaben besonders aggressiv zu
attackieren.
Drive-Aufschlag
Ein Überraschungsaufschlag, bei dem versucht wird,
durch einen schnellen, harten und möglichst flachen
Aufschlag z. B. die Rückhandseite des Gegners
anzuspielen oder direkt auf den Körper zu treffen
(2). Der Schläger wird dabei möglichst hoch
genommen, muss aber der Regel genügen, dass der
Schlägerschaft abwärts gerichtet ist (Griff oben)
und der Ball unterhalb der Taille getroffen wird.
Eine Variante ist der Drive-Aufschlag vom
Spielfeldrand (3). Der von der Seite kommende Ball
ist schwer abzuschätzen, und die Aufschlagannahme
ist schwierig, wenn der Ball auf die Rückhandseite
gespielt wird.
Swip-Aufschlag
Bei dieser Variante wird ein kurzer Aufschlag
angetäuscht, der Schläger aber im letzten Moment aus
dem Handgelenk beschleunigt und der Ball überfliegt
den Gegner (4). Der Aufschlag muss dabei so
ausgeführt werden, dass der Gegner den Ball nicht
schon im Vorbeiflug erwischt, sondern nur im
Zurücklaufen. Die Flugbahn sollte auch nicht zu hoch
sein, um dem Gegner möglichst wenig Zeit zum
Erlaufen des Balles zu geben. Misslingt dieser
risikoreiche Aufschlag, beendet meist ein Smash den
Ballwechsel zu Ungunsten des Aufschlägers.
Hoher Aufschlag
Der hohe Aufschlag wird in der Regel mit der Vorhand
ausgeführt. Er stellt besonders im Einzel eine
Alternative zum kurzen Aufschlag dar. Der Ball wird
kraftvoll möglichst hoch und bis zur hinteren
Grundlinie des Feldes geschlagen (5). Im Idealfall
ist der höchste Punkt der Flugkurve kurz vor der
Grundlinie. Der Gegner wird so gezwungen, zum
Erreichen des Balles bis zum Spielfeldende zu
laufen. Der schnelle und steile Fall des Balles
erschwert zudem das Abschätzen des optimalen
Balltreffpunktes für den Rückschlag. Nachteilig
wirkt sich jedoch die direkte Angriffsmöglichkeit
des Gegners aus, weshalb diese Aufschlagvariante mit
wachsendem Niveau des Gegners und der Spielklasse
immer seltener gesehen wird.
Quelle: wikipedia.de